Es klingt paradox: Während immer mehr Windräder drehen und Solaranlagen fleißig Strom liefern, steigen die Strompreise trotzdem weiter. Warum ist das so? Ist es nicht genau der Sinn der Energiewende, dass Strom günstiger und nachhaltiger wird?
Warum wird Strom trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien teurer?
Ganz einfach: Der Strompreis hängt nicht nur davon ab, wie viele erneuerbare Energien zur Verfügung stehen, sondern auch von vielen anderen Faktoren – darunter Netzausbau, Steuern, Umlagen und sogar geopolitische Entwicklungen. Erneuerbare Energien allein machen den Strom nicht automatisch günstiger.
Wichtige Gründe für steigende Strompreise
- Netzausbau und Infrastruktur: Erneuerbare Energien müssen dorthin transportiert werden, wo sie gebraucht werden. Dafür sind neue Stromtrassen, Speichersysteme und intelligente Netze nötig – und die kosten Geld.
- Marktmechanismen und Börsenpreise: Der Strompreis an der Börse wird von Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn fossile Energien teuer sind, wirkt sich das auch auf den Gesamtpreis aus.
- Steuern, Abgaben und Umlagen: Ein erheblicher Teil des Strompreises geht nicht an die Stromerzeuger, sondern an den Staat – EEG-Umlage, Netzentgelte, Stromsteuer, Mehrwertsteuer etc.
- Schwankungen bei erneuerbaren Energien: Wind und Sonne sind nicht immer zuverlässig. Um Stromversorgungssicherheit zu garantieren, müssen teure Backup-Kraftwerke (oft Gaskraftwerke) einspringen.
- Geopolitische Faktoren: Krisen, Kriege und internationale Abhängigkeiten treiben Energiepreise nach oben. Selbst wenn Deutschland viel grünen Strom produziert, beeinflussen globale Entwicklungen die Preise.
Faktor | Einfluss auf den Strompreis |
---|---|
Netzausbau | Erhöht Kosten durch Infrastrukturmaßnahmen |
Börsenpreise | Schwankungen beeinflussen die Endpreise |
Steuern & Umlagen | Staatliche Abgaben verteuern Strom zusätzlich |
Erneuerbare Schwankungen | Bedarf an teuren Backup-Lösungen steigt |
Geopolitik | Internationale Krisen treiben die Preise hoch |
Pro- und Kontra-Argumente zur Preisentwicklung
Pro (Warum erneuerbare Energien langfristig helfen könnten)
- Erneuerbare Energien haben keine Brennstoffkosten – Sonnenlicht und Wind sind gratis.
- Durch den Ausbau sinkt langfristig die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten.
- Neue Technologien wie Speicherlösungen und intelligente Netze könnten mittelfristig Preissenkungen bringen.
- Durch Massenproduktion werden Solaranlagen und Windräder immer günstiger.
Kontra (Warum es trotzdem teuer bleibt)
- Die Übergangszeit ist teuer – alte Kraftwerke müssen ersetzt und Netze umgebaut werden.
- Speicherung und Netzstabilität sind technische Herausforderungen, die zusätzliche Kosten verursachen.
- Der Strommarkt bleibt global – auch wenn Deutschland mehr erneuerbaren Strom hat, beeinflussen internationale Märkte die Preise.
- Subventionen für fossile Energien laufen teilweise weiter, was den Markt verzerrt.
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Wichtige Begriffe erklärt
🔹 Netzentgelte: Gebühren für die Nutzung des Stromnetzes, die an Netzbetreiber gezahlt werden. 🔹 EEG-Umlage: Finanzierung der erneuerbaren Energien über den Strompreis. 🔹 Merit-Order-Prinzip: Preismechanismus an der Strombörse, bei dem die teuersten Kraftwerke den Preis bestimmen. 🔹 Redispatch: Eingriffe ins Stromnetz, um Überlastungen zu vermeiden.
Fazit: Steigende Strompreise – ein notwendiges Übel?
Ja, die Strompreise steigen, obwohl erneuerbare Energien ausgebaut werden. Aber das bedeutet nicht, dass die Energiewende gescheitert ist. Vielmehr befinden wir uns in einer Übergangsphase, in der Investitionen nötig sind, um langfristig günstigeren und nachhaltigeren Strom zu ermöglichen. Wer sich jetzt schlau verhält – etwa durch Stromsparen und Anbieterwechsel – kann trotzdem seine Kosten im Griff behalten. Also: Nicht verzweifeln, sondern handeln! 😊
Ich bin total begeistert! 🤩 So viele hilfreiche Infos und das alles so sympathisch und verständlich geschrieben. Einfach nur klasse!
Ganz liebe Grüße, Katharina