Networking – ein Wort, das bei vielen entweder Begeisterung oder ein unangenehmes Zucken im Gesicht auslöst. Die einen schwören darauf, die anderen haben keine Lust auf Kaffeekränzchen mit Fremden. Aber mal ehrlich: Ohne ein gutes Netzwerk bleibt man oft auf der Stelle stehen. Egal ob beruflicher Einstieg, Karriereaufstieg oder Jobwechsel – die richtigen Kontakte sind Gold wert. Aber warum ist das so, und wie kannst du Networking für dich nutzen?
Warum ist Networking so wichtig?
Hand aufs Herz: Wie viele Jobs werden heute noch allein durch klassische Bewerbungen vergeben? Klar, das funktioniert, aber viele Stellen werden gar nicht erst öffentlich ausgeschrieben. Stattdessen laufen sie über persönliche Empfehlungen und Kontakte. Wenn du in deinem Netzwerk die richtigen Leute kennst, kannst du schneller an spannende Möglichkeiten kommen – bevor sie überhaupt auf den Markt kommen.
Die unsichtbaren Vorteile eines guten Netzwerks
- Mehr als nur Jobangebote – Kontakte helfen dir nicht nur, einen neuen Job zu finden, sondern auch, dein Wissen zu erweitern oder von anderen Erfahrungen zu profitieren.
- Reputation und Sichtbarkeit – Wer aktiv netzwerkt, bleibt im Gedächtnis und wird für Chancen eher berücksichtigt.
- Unterstützung und Mentoring – Gute Kontakte helfen dir, Fehler zu vermeiden, und geben wertvolle Tipps für deinen nächsten Karriereschritt.
- Zugang zu exklusivem Wissen – Viele Insider-Infos bekommst du nicht aus Büchern oder Google, sondern von Menschen, die bereits in deinem Wunschbereich erfolgreich sind.
Die häufigsten Vorurteile über Networking – und warum sie Unsinn sind
„Ich bin nicht der Typ für Small Talk.“ Kein Problem, Networking geht auch ohne belangloses Geplauder. Sei einfach neugierig, stelle Fragen und höre zu – das kommt meistens besser an als ein perfekt auswendig gelernter Elevator Pitch.
„Ich habe kein großes Netzwerk.“ Jeder fängt mal klein an. Dein Netzwerk besteht bereits aus Freunden, Kollegen, ehemaligen Mitstudierenden oder sogar deinem Nachbarn, der zufällig in einer spannenden Branche arbeitet.
„Ich will nicht aufdringlich wirken.“ Gutes Networking bedeutet nicht, sich jedem aufzudrängen. Es geht darum, echte Beziehungen aufzubauen, die beiden Seiten etwas bringen.
Wie du gezielt netzwerkst, ohne dich zu verbiegen
1. Starte mit dem, was du hast
Bevor du auf LinkedIn die große Networking-Offensive startest, schau dir erst mal dein bestehendes Netzwerk an. Wer aus deinem Umfeld könnte dir weiterhelfen? Gibt es alte Kollegen, Studienfreunde oder Bekannte, mit denen du mal wieder in Kontakt treten könntest?
2. Werde sichtbar
- LinkedIn und Xing nutzen – Poste hin und wieder interessante Beiträge, kommentiere Inhalte aus deiner Branche und vernetze dich aktiv mit Leuten, die ähnliche Interessen haben.
- Veranstaltungen besuchen – Messen, Branchentreffs oder Meet-ups sind perfekt, um neue Leute kennenzulernen. Auch Online-Events können hilfreich sein.
- An Gruppen und Foren teilnehmen – In Facebook- oder LinkedIn-Gruppen gibt es oft wertvolle Diskussionen und Kontaktmöglichkeiten.
3. Sei nicht nur Nehmer, sondern auch Geber
Networking funktioniert nur, wenn es keine Einbahnstraße ist. Sei bereit, anderen zu helfen – sei es durch einen Ratschlag, eine Empfehlung oder eine kleine Unterstützung. Das macht dich langfristig zu einer wertvollen Kontaktperson.
Networking für Introvertierte – so klappt’s auch ohne Dauer-Smalltalk
Nicht jeder fühlt sich wohl, wenn er sich aktiv ins Rampenlicht stellen muss. Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, auch ohne extrovertiertes Auftreten ein starkes Netzwerk aufzubauen.
- Schriftliche Kommunikation nutzen – Du kannst E-Mails schreiben, LinkedIn-Nachrichten senden oder dich über Foren austauschen.
- Qualität vor Quantität – Lieber wenige, aber gute Kontakte als 500 Verbindungen ohne echten Austausch.
- Gemeinsame Interessen nutzen – Networking fällt leichter, wenn du mit Gleichgesinnten in Kontakt kommst. Fachforen oder thematische Gruppen helfen dabei.
Wie du den berühmten „Vitamin B“-Effekt nutzen kannst
Viele denken beim Begriff „Vitamin B“ an Vetternwirtschaft oder ungerechtfertigte Vorteile. In Wahrheit geht es aber einfach darum, dass Chancen oft über persönliche Kontakte entstehen. Wer dich kennt und weiß, was du kannst, empfiehlt dich eher weiter – und genau das ist der entscheidende Punkt.
Beispiel: Stell dir vor, du bist Webdesigner und dein ehemaliger Kollege erfährt, dass sein neuer Arbeitgeber jemanden für genau diese Position sucht. Wen wird er zuerst empfehlen? Wahrscheinlich dich – wenn ihr in Kontakt geblieben seid.
Der Networking-Fahrplan – so baust du dein Netzwerk systematisch aus
Schritt | Maßnahme |
---|---|
1. Bestehende Kontakte reaktivieren | Schreibe ehemaligen Kollegen oder Studienfreunden eine Nachricht. |
2. Online-Präsenz stärken | Aktualisiere dein LinkedIn-Profil und sei dort aktiv. |
3. Neue Kontakte knüpfen | Besuche Events, Meet-ups oder Webinare. |
4. Netzwerk pflegen | Halte regelmäßig Kontakt, sei hilfsbereit und authentisch. |
5. Nicht nur beruflich denken | Networking passiert auch im Alltag – sei es beim Sport oder beim gemeinsamen Hobby. |
Fazit: Networking ist kein Hexenwerk
Am Ende ist Networking nichts anderes als Beziehungsaufbau – und das machst du ohnehin schon im Alltag. Wer sich darauf einlässt, kann enorme Vorteile für seine Karriere mitnehmen, ohne sich zu verbiegen. Also, worauf wartest du? Schreib mal wieder jemandem aus deinem Netzwerk oder besuche das nächste Event in deiner Branche – vielleicht ergibt sich ja genau die Gelegenheit, die dich auf das nächste Level bringt 😉